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In-vitro-Fertilisation - IVF

Unter der In-vitro-Fertilisation (IVF) versteht man die Befruchtung von Eizellen durch Spermien außerhalb des Körpers. Für die erste erfolgreiche IVF im Jahr 1978 erhielt ihr Erfinder Robert Edwards 2010 den Nobelpreis für Medizin.

Bei verschlossenen Eileitern oder wenn einfachere Methoden ohne Erfolg geblieben sind, ist die In-vitro-Fertilisation die Methode der Wahl. Hierbei werden die Eierstöcke durch tägliche Spritzen unter die Haut hormonell stimuliert, so dass mehrere Eizellen heranreifen. Nach Auslösen des Eisprunges können die Eizellen unmittelbar vor dem Eisprung in einer kurzen Narkose durch die Scheide abgesaugt und außerhalb des Körpers mit den Spermien des Mannes in einer Nährlösung zusammengebracht werden. Über Nacht findet dann im Kulturschrank selbständig die Befruchtung der Eizellen statt. Die befruchteten Eizellen können im Anschluss kultiviert und als Embryonen in die Gebärmutter übertragen werden (Embryo-Transfer). Für die Stimulation der Eizellen ist für gewöhnlich eine Spritzenbehandlung über 10-12 Tage ab Periodenbeginn erforderlich. Auch gibt es Behandlungsprotokolle, bei denen bereits vor der Periodenblutung mit der Medikamentengabe begonnen wird. Sind möglichst fünf bis fünfzehn Eibläschen („Follikel“) herangereift, wird kurz vor der geplanten Eizellentnahme der Eisprung mit einer letzten Spritze ausgelöst. Dies ist notwendig, damit die Eizellen die letzten notwendigen Reifungsprozesse durchführen und im Anschluss entnommen werden können.

Kulturschale
Kulturschale

Kurz vor dem tatsächlichen Eisprung werden die Eibläschen in einer kurzen Narkose durch die Scheide punktiert und die enthaltene Flüssigkeit mit den Eizellen abgesaugt. Eine am Ultraschallkopf befestigte Führungsschiene ermöglicht es, die Punktionsnadel präzise durch die Scheide in den Eierstock zu führen, ohne umliegende Strukturen zu verletzen. Am Tag der Eizellentnahme wird vom Partner eine Samenprobe benötigt, die im Anschluss durch Wasch- und Zentrifugationsvorgänge aufbereitet wird. In einer speziellen Nährlösung werden die aufbereiteten Samenzellen mit den Eizellen zusammengebracht und dringen über Nacht selbständig ohne weitere Hilfestellung in die Eizellen ein. Ca. 60 bis 70 % der Eizellen lassen sich auf diese Weise befruchten.
Da es normal ist, dass nur etwa jede zweite befruchtete Eizelle sich in den folgenden fünf Tagen weiterentwickeln wird, können im Anschluss im Rahmen einer verlängerten Kultur („Deutscher Mittelweg“) die entwicklungsfähigen Embryonen identifiziert und mit einem dünnen Katheter in die Gebärmutter transferiert werden. Die Stadien einer normalen Embryonalentwicklung entsprechen der folgenden Übersicht:

  • Tag Eizellpunktion + 1 = Vorkernstadium
  • Tag Eizellpunktion + 2 = Vierzellstadium
  • Tag Eizellpunktion + 3 = Achtzellstadium
  • Tag Eizellpunktion + 4 = 16-Zeller bis Beerenstadium (Morula)
  • Tag Eizellpunktion + 5 = Beerenstadium bis Bläschenstadium (Blastocyste, expandierende oder schlüpfende Blastocyste).